Gießkran für Boliden: Brunnhubers hochkompliziertes Meisterstück

Für die kürzlich erweiterte Produktionshalle Fuming Plant des Rönnskär-Werkes in Schweden benötigte das Unternehmen einen leistungsfähigeren Zweiträger-Brückenkran, der den erhöhten Kapazitäten gerecht wird. Der Spezial-Gießkran wurde von BRUNNHUBER in Rekordzeit geliefert. Von der Auftragserteilung über die Konstruktion bis zur Inbetriebnahme vergingen keine sieben Monate. Die kurze Abwicklungszeit ist angesichts der technischen Spezifikationen des Krans besonders erwähnenswert. Außerdem erfolgte die Lieferung auf den Tag genau. Der Kran ist ein hervorragendes Beispiel für die hohe Kompetenz von BRUNNHUBER auf allen Feldern. Er steht repräsentativ für die termingerechte Auslieferung eines absoluten Sonderkrans mit maßgeschneiderter Technik gemäß der Kundenanforderungen.

Der Kran (Spannweite 18m) in schwerer Hüttenwerksausführung ist in der Lage 100 Tonnen feuerflüssiges Metall über seine Gießpfanne im Drei-Schicht-Betrieb zu bewegen – und zwar unter rauen Einsatzbedingungen. Im schwedischen Werk herrschen hohe Temperaturen mit kurzzeitigen Spitzen von bis zu 85 °C und eine hohe Staubbelastung. Deswegen wurde der Kran unter anderem mit einer klimatisierten High-End-Kabine inklusive außergewöhnlichem Zusatzequipment ausgestattet: Die Kabine besitzt Spezialglas gegen Blendung und Hitze sowie eine Frischluftzufuhr für den Kranführer an allen Positionen des Krans über eine bauseitige Leitung. Vibrationsdämpfer sorgen für besonderen Komfort. Kernstück der Krankabine ist ein interner Leitstand, der die Kranparameter über Monitore fortlaufend visualisiert und dem Kranführer zugänglich macht. Und nicht zuletzt besitzt die Kabine ein eigenes Staubsaugersystem.

In Rönnskar kommt auch der klimatisierte BRUNNHUBER-Elektrocontainer zum Einsatz. Eine Eigenentwicklung, die bisher in zehn weiteren Kranen zuverlässig ihren Dienst verrichtet.

Weitere Details: Der 100-Tonnen-Haupthub des Gießkrans ist mit seinen Sicherheitseinrichtungen auf einem separaten Wiegerahmen gelagert. Das Kippen der Gießpfannen erledigen zwei 40-Tonnen-Hilfshubwerke. Die 100-Tonnen-Unterflasche ist mit motorisch drehbaren Haken samt Positionserfassung und mit einem Hitzeschutz gegen direkte Strahlung ausgestattet. Außerdem lieferte BRUNNHUBER eine neue Kranstromzuführung und eine Datenschiene zur Anbindung des Krans an die Produktionsanlage.

Neben den bereits genannten Details konnte sich BRUNNHUBER mit einer besonderen technischen Spezialität von den Mitbewerbern absetzen. Wegen des technologisch bedingten Anfahrmaßes des Krans von ca. 3.000 mm zur Hallenwand in Rönnskär mussten die Kranfahrantriebe sowie die Laufräder komplett in der Kranbrücke integriert werden. Mit diesem deutlichen Alleinstellungsmerkmal konnte BRUNNHUBER die New Boldien AB endgültig überzeugen. Oder anderes gesagt: Spätestens hier mussten die Mitbewerber passen.

Darüber hinaus sollte der Kran leicht zu warten sein, um etwaige Stillstände und damit Ausfallkosten zu minimieren. Als einziger Kran im Fuming Plant ist er somit ein Dreh- und Angelpunkt des Produktionsbetriebs. Auch deshalb gab es genaue Vorgaben bezüglich der Lieferanten für bestimmte technische Komponenten. So sind die Verfügbarkeit von Ersatzteilen und ein schneller Austausch vor Ort sichergestellt werden.

Die Montage des neuen Krans und die Demontage des bisherigen liefen parallel. Gleichzeitig wurde die Kranbahn komplett saniert und verstärkt – während weitere Arbeiten unterschiedlicher Firmen in der Produktionshalle stattfanden. Hinzu kamen eingeschränkte Platzverhältnisse und hohe Sicherheitsanforderungen. Alles musste miteinander koordiniert und in Einklang gebracht werden. Auch aus diesem Grund wurde die Katze bereits vollständig montiert geliefert. So konnte vor Ort wertvolle Zeit gespart werden. Dank der guten Vorplanung ging das Einheben der Schwerkomponenten ebenfalls reibungslos vonstatten. Da der Mobilkran zu diesem Zeitpunkt die einzige Einfahrt in das Produktionsgebäude blockierte, war der Spielraum auch hier limitiert.

Die Montage und Inbetriebnahme des wertvollen, neuen High-Tech-Krans wurde zuverlässig vom schwedischen BRUNNHUBER-Partner Dematek ausgeführt. Seitens BRUNNHUBER waren mit einem Supervisor und einem Projektleiter zwei erfahrene Experten vor Ort. Während der gesamten Projektphase fanden regelmäßige Meetings zwischen Boliden und BRUNNHUBER statt. So konnten auch kurzfristig wichtige Entscheidungen getroffen werden ohne den Zeitplan zu gefährden. Die erfolgreiche Werksabnahme (FAT) in Berlin erfolgte bereits etwa sechs Monate nach der Auftragserteilung – im Beisein einer Delegation von Boliden. Anschließend wurde der Kran für den Versand freigegeben.

Nachdem sämtliche Arbeiten in Schweden abgeschlossen waren, trafen sich alle Beteiligten zu einem Debriefing, um künftige Abläufe und Projekte weiter zu optimieren.

Internationales Know-how für hohe Kundenzufriedenheit

Seit seiner Übergabe an die Produktion arbeitet der Kran einwandfrei und ohne Komplikationen – zur vollen Zufriedenheit des Kunden. Abermals konnte BRUNNHUBER damit seine hohe Kompetenz und Zuverlässigkeit auf internationalem Parkett unter Beweis stellen. Diverse BRUNNHUBER-Krane verrichten auch in Schweden bereits seit langem ihren Dienst – nun auch bei Boliden in Rönnskär.

Projektleiter:
Dipl.-Ing. (BA) Jens Herdeg


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